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Nordost-Syrien: Schicksal von Hunderten belagerten Jungen ist unbekannt

Schutz und Haftbedingungen von gefangenen Kindern aus zurückeroberten IS-Gebieten klären

Kämpfer der kurdisch geführten Demokratischen Kräfte Syriens stehen am 25. Januar 2022 in der Nähe des Gefängnisses von al-Sina'a im Bezirk Ghweran in al-Hasaka im Nordosten Syriens, während der zehntägigen Schlacht zur Rückeroberung des Gefängnisses vom sogenannten Islamischen Staat (IS). © 2022 AFP Photo via Getty Images

(New York) - Die kurdisch geführten Streitkräfte im Nordosten Syriens sollten die menschenwürdige Behandlung aller Männer und Jungen sicherstellen, die sie aus einem Gefängnis evakuiert bzw. erneut gefangen genommen haben, das der sogenannte Islamische Staat (IS) angegriffen und mehrere Tage lang kontrolliert hat, so Human Rights Watch heute. Regionale Streitkräfte und die sie unterstützenden US-amerikanischen und britischen Streitkräfte sollten prüfen, ob ihre Truppen bei den Operationen zur Rückeroberung des Gefängnisses das Kriegsrecht eingehalten haben, und alle möglichen Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung bei der Suche nach IS-Mitgliedern und geflohenen Gefangenen ergreifen.

IS-Kämpfer griffen am 20. Januar 2022 das al-Sina'a-Gefängnis im Stadtteil Ghweran der Stadt al-Hasaka an. Die kurdisch geführten bewaffneten Kräfte, die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), erklärten, dass sie am 30. Januar nach einer Schlacht, die von einer US-geführten Koalition gegen den IS unterstützt wurde und bei der mehr als 500 Menschen ums Leben kamen, die vollständige Kontrolle wiedererlangt hätten. In dem Gefängnis befanden sich etwa 4000 männliche IS-Verdächtige oder Familienmitglieder, darunter 700 Jungen, die meisten aus Syrien und dem Irak, die übrigen aus Dutzenden anderer Länder. Die Ausländer waren fast drei Jahre lang unrechtmäßig unter schlimmen Bedingungen festgehalten worden.

„Die Demokratischen Kräfte Syriens haben schon vor Tagen damit begonnen, Männer und Jungen aus dem belagerten Gefängnis zu evakuieren, aber die Welt weiß immer noch nicht, wie viele von ihnen am Leben oder tot sind“, sagte Letta Tayler, stellvertretende Direktorin für Krisen und Konflikte bei Human Rights Watch. „Die Haftbehörden im Nordosten Syriens sollten ihr Schweigen über das Schicksal dieser Gefangenen beenden, darunter Hunderte von Kindern, die Opfer des IS waren.“

Den vollständigen Bericht von Human Rights Watch gibt es in englischer Sprache hier.

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