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Gefangen zwischen Polen und Belarus

Humanitäre Hilfe sicherstellen, Ping-Pong-Verfahren beenden

Menschen warten weiterhin an der polnisch-belarussischen Grenze in Belarus, 10. November 2021. © 2021 Stringer/Anadolu Agency via Getty Images

„Stirb hier oder geh nach Polen.“

Das, so erzählte mir ein kurdischer Mann aus Syrien, war die „Wahl“, die belarussische Grenzbeamt*innen ihm gaben, als er seine schrecklichen Erlebnisse an der polnisch-belarussischen Grenze schilderte und die Beamten anflehte, in die Hauptstadt Minsk zurückkehren zu dürfen. Er erzählte mir, dass er mehrmals von der polnischen Seite der Grenze zurückgedrängt wurde, manchmal gewaltsam, und dass seine Bitten um Asyl von den polnischen Grenzbeamten ignoriert wurden. So landete er, wie viele andere auch, wieder auf der belarussischen Seite, einem Ort, den viele Migrant*innen als die reinste Hölle beschreiben.

Die Migrant*innen beschreiben die belarussische Grenze als einen Ort brutaler Gewalt, an dem sie tage- bis wochenlang auf offenem Gelände ohne Unterkunft, Nahrung oder Wasser festgehalten wurden, Diebstahl und anderen Misshandlungen ausgesetzt waren und an der Rückkehr nach Minsk oder in ihre Heimatländer gehindert wurden. Sie erzählten mir, wie belarussische Grenzbeamt*innen sie - erschöpft und misshandelt - dazu drängten, erneut zu versuchen, nach Polen einzureisen, was in den meisten Fällen erfolglos war und nur zu ihrer erzwungenen Rückkehr nach Belarus und weiteren Misshandlungen führte.

Im Oktober verbrachte ich zwei Wochen vor Ort, eine in Belarus, die andere in Polen, und dokumentierte Berichte von Migrant*innen über Misshandlungen auf beiden Seiten der Grenze. (Ein vollständiger Bericht wird demnächst veröffentlicht).

In der Zwischenzeit hat sich an der Grenze eine humanitäre Krise entwickelt, mit mindestens acht dokumentierten Todesfällen und Hunderten, wenn nicht Tausenden von Menschen, die entweder unter unmenschlichen Bedingungen in Belarus oder im Grenzgebiet festsitzen oder in den Wäldern Polens gestrandet sind und durch Sümpfe, Moore und schwieriges Waldgelände laufen müssen.

Während sich die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten auf Kriegsrhetorik, Ausnahmezustände und Stacheldrahtzäune konzentrieren, wird das akute Leiden der Frauen, Männer und Kinder, die an der Grenze festsitzen, ignoriert.

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