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Homophobe Aussagen des WM Botschafters von Katar befeuern Diskriminierung

LGBT Personen sind Stigmatisierung und psychosozialen Risiken ausgesetzt

Lusail-Stadion, Schauplatz des Endspiels der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022, in Lusail, Katar, am 5. November 2022. © 2022 Keita Iijima/AP Photo

Am 8. November bezeichnete Khalid Salman, Botschafter der FIFA Fussball-WM 2022 in Katar, in einem Interview mit dem ZDF Sportstudio, Homosexualität als "damage in the mind“ - „Schaden im Kopf". Er fügte hinzu, dass homosexuell zu sein "haram" sei, was auf Arabisch "verboten" bedeutet.

Die Äußerungen von Salman sind schädlich und falsch. Falschinformationen können das Leben von lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender (LGBT) Personen beeinträchtigen. Das schließt auch Einwohner*innen von Katar ein, die bereits mit Diskriminierung, Gewalt und staatlich geförderten Konversionspraktiken konfrontiert sind. Kommentare wie diese befeuern bestehende Vorurteile, untergraben grundlegende Menschenrechte und schließen LGBT-Menschen weiter aus dem öffentlichen Leben aus. 

Im Oktober dokumentierte Human Rights Watch willkürliche Verhaftungen und Misshandlungen von LGBT-Kataris in Haft durch das Preventive Security Department (Abteilung für präventive Sicherheit). Als Bedingung für die Freilassung von inhaftierten Transgender Frauen verlangten die Sicherheitskräfte die Teilnahme an Konversionstherapiesitzungen in einem von der Regierung geförderten Zentrum für "Verhaltensmedizin". Trotz anhaltenden Drucks weigern sich die katarischen Behörden, die Gesetze zur Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen aufzuheben.

In weiten Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas ist der Zugang zu verlässlichen und genauen Informationen über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität aufgrund von Zensur und Einschränkungen der Zivilgesellschaft schwierig. In Katar und auf der ganzen Welt sind LGBT-Menschen Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt, die sich negativ auf ihr psychisches Wohlbefinden auswirken. Der Unabhängige Experte der Vereinten Nationen für sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität hat kürzlich hervorgehoben, dass LGBT-Personen in Afrika, Europa und Asien ein höheres Selbstmordrisiko haben. Oft hängt das damit zusammen, dass sie körperliche oder sexuelle Gewalt überlebt haben. Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Gesundheit erläuterte außerdem, wie psychische Diagnosen missbraucht würden, um LGBT-Personen zu pathologisieren. Dadurch würden Stigmatisierung und Diskriminierung noch verstärkt.

Es sind zwar nur noch wenige Tage bis zum Anpfiff der Fußballweltmeisterschaft, genug Zeit aber für die katarische Regierung, die Misshandlung von LGBT-Personen zu beenden. Unter anderem sollten sie alle staatlich geförderten Programme abschaffen, die auf Konversionspraktiken abzielen. Die katarischen Behörden sollten die Gewalt gegen LGBT-Menschen öffentlich verurteilen und offiziell anerkennen, dass Homosexualität nicht mit psychischen Diagnosen gleichzusetzen ist.

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