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Sudanesische Geflüchtete steigen am 13. Februar 2024 aus einem mit Familien vollgepackten Lastwagen, der in einem Transitzentrum für Geflüchtete in Renk, Südsudan, ankommt. © 2024 LUIS TATO/AFP via Getty Images

Am Morgen des 15. April 2023 erlebten die Menschen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum den Schock, dass in ihrer Stadt Kämpfe ausgebrochen waren, die sich rasch auf andere Teile des Landes ausbreiteten.

Zwei Jahre später hat der Krieg im Sudan zwischen den sudanesischen Streitkräften (Sudan Armed Forces, SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) sowie zahlreichen mit diesen Streitkräften verbündeten bewaffneten Gruppen und Milizen zu der größten humanitären Krise der Welt geführt.

Schätzungsweise 12,9 Millionen Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen; die Hälfte der Bevölkerung des Landes leidet unter akutem Hunger, während sich eine Hungersnot ausbreitet.

Alle beteiligten Parteien haben unzählige Verbrechen begangen, die das Leben von Millionen Menschen in Trümmer geschmettert haben, wobei Zehntausende Zivilist*innen getötet wurden.

Seit Beginn des Konflikts im Sudan haben wir die Alarmglocken geläutet, immer wieder und immer wieder, und auf das Versagen der internationalen Gemeinschaft hingewiesen, etwas dagegen zu unternehmen.

Während der Krieg weiter tobt und einige Vertriebene nach Khartum zurückkehren, tauchen Bilder auf, die die massive Zerstörung der zivilen Infrastruktur bestätigen: „Wir kamen nach Khartum zurück und fanden es in Trümmern vor. Dort erfuhren wir, dass die Menschen einen Spielplatz in der Nähe als Friedhof nutzen, weil sie ihre Angehörigen nicht richtig auf dem Friedhof begraben konnten“, schilderte eine Frau gegenüber HRW.

Unterdessen wird die Zivilbevölkerung weiterhin angegriffen. Dieser bittere Jahrestag fällt mit schrecklichen Angriffen in El Fasher und im Vertriebenenlager Zamzam zusammen, in dem etwa eine halbe Million Menschen Zuflucht gesucht haben und in dem seit August eine Hungersnot herrscht.

Dieses Desaster wurde von vielen vorausgesagt. Heute treffen sich führende Vertreter*innen der internationalen Gemeinschaft in London zu einer Konferenz über die katastrophale Lage im Sudan, die gemeinsam vom Vereinigten Königreich, der Europäischen Union, Frankreich und Deutschland ausgerichtet wird.

Diese sollten dringend Maßnahmen ergreifen, um die Gewalttaten gegen die Zivilbevölkerung in und um El Fasher einzudämmen. Generell hat HRW drei wichtige Empfehlungen:

  1. Die Staats- und Regierungschefs sollten dringend daran arbeiten, die Zivilbevölkerung zu schützen – auch durch die Entsendung einer Mission zum Schutz von Zivilisten – und eine sichere, ungehinderte Bereitstellung von Hilfsgütern zu gewährleisten.
  2. Das bestehende Waffenembargo für Darfur sollte auf den Rest des Sudan ausgeweitet werden. Die Vereinten Nationen sollten auch diejenigen, die gegen dieses Embargo verstoßen, zur Rechenschaft ziehen, da die Kriegsparteien offenbar neue, im Ausland hergestellte Waffen und Ausrüstung erworben haben.
  3. Die Straflosigkeit für die Verbrechen im Sudan hat dazu geführt, dass die Täter noch schwerere Verbrechen begehen. Alle beteiligten Länder sollten die Bemühungen um Gerechtigkeit auf verschiedenen internationalen und nationalen Wegen unterstützen.

Bei diesem Ausmaß an Tod und Leid – wie die aktuellen Ereignisse in Zamzam verdeutlichen – ist Handeln gefragt.

Die Regierungen können – und sollten dringend – das Leid im Sudan zumindest teilweise lindern.

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