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Standbild aus einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video, das zeigt, wie Soldaten der Sudanesischen Streitkräfte die Leichen von Personen, die sie offenbar hingerichtet haben, in Brand stecken. ©  User via X, 2024

Diese Woche sind es 500 Tage, die der Krieg im Sudan andauert, und mit jedem neuen Bericht über die Ereignisse vor Ort wird das Ausmaß des Schreckens immer deutlicher.

Neue Recherchen dokumentieren einmal mehr, wie die Kriegsparteien im Sudan eine, wie mein Kollege Mohamed Osman es nennt, „schockierende Verachtung für menschliches Leben und menschliche Würde“ an den Tag legen.

Ein Großteil von Sudans Absturz in einen umfassenden Krieg und seine Gräueltaten seit April letzten Jahres hat sich außerhalb des internationalen Rampenlichts abgespielt. Andere Krisen in anderen Ländern mögen die Aufmerksamkeit der Medien und der Politik auf sich gezogen haben, aber wir werden weiterhin berichten, auf die Situation aufmerksam machen und die Alarmglocken läuten, so wie es dieser Daily Brief seit Beginn wiederholt getan hat.

Die Lage im Sudan ist katastrophal, und sie erfordert ein verstärktes internationales Handeln.

Die neuesten Untersuchungen zeigen, wie die beiden wichtigsten Kriegsparteien, die Sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF), sowie mit ihnen verbündete Kampftruppen Menschen in ihrem Gewahrsam gefoltert und hingerichtet haben. Es wird auch dargelegt, wie die SAF Leichen verstümmelt hat.

Die Beweise stammen aus der Analyse von Videos und Fotos durch unabhängige Expert*innen. In einigen Fällen filmten sich SAF- und RSF- Kämpfer bei der Hinrichtung und Folterung von Gefangenen.

Bei einem Vorfall stießen die SAF drei Gefangene, bei denen es sich offenbar um Kinder handelte, mit verbundenen Augen und ohne Hemd in eine Grube, bevor sie diese wiederholt niederschossen und töteten. In einem anderen Fall verspotteten die RSF zwei SAF-Soldaten, wobei ein Kommandant zunächst sagte, man solle sie nicht töten, und sie anschließend hinrichtete.

In anderen Fällen zeigen sie sich dabei, wie sie Gefangene auspeitschen und schlagen und sie zwingen, auf den Knien über Schotterstraßen zu laufen.

Diese Vorfälle haben sich an mehreren Orten im Sudan ereignet, unter anderem in der Hauptstadt Khartum, in Gezira und in den Bundesstaaten Nord- und Westkordofan.

Es gibt so viele verabscheuungswürdige Handlungen, die in der neuen Recherche beschrieben werden - und in früheren Berichten von HRW, anderen NGOs und anderen Monitoring-Gruppen -doch konzentrieren wir uns für einen Moment nur auf diesen einen Punkt: Die Täter von Kriegsverbrechen wie Folter sind sich derart sicher, dass sie mit ihren Verbrechen davonkommen, dass sie sich dabei filmen.

Sie begehen Gräueltaten, ohne irgendwelche Konsequenzen zu befürchten.

Das muss sich unbedingt ändern.

Regierungen und internationale Gremien - dazu gehören die Afrikanische Union, die Europäische Union und andere - müssen zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen für diese Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Sie sollten gezielte Sanktionen gegen Einzelpersonen verhängen.

Die unabhängige internationale Untersuchungskommission der Vereinten Nationen für den Sudan muss ihre Arbeit fortsetzen können. Sie ist das einzige unabhängige Untersuchungsgremium, das das Mandat hat, konfliktbezogene Verstöße im gesamten Sudan zu untersuchen. Dieses Mandat soll im September vom UN-Menschenrechtsrat erneuert werden.

Die Länder, die die Gespräche über einen Waffenstillstand und den Zugang für humanitäre Hilfe führen, sollten sich auch mit den Übergriffen der Kriegsparteien befassen. Sie sollten sicherstellen, dass jedes Friedensabkommen oder jede Waffenstillstandsvereinbarung Bestimmungen für eine strenge Überwachung von Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen des humanitären Völkerrechts enthält.

Das Einzige, was noch schlimmer ist als die fehlende internationale Aufmerksamkeit für die Gräueltaten im Sudan, ist die fehlende Justiz für diese Verbrechen. Diese beiden Dinge sind jedoch eng miteinander verflochten.

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