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© 2024 Human Rights Watch

In einigen Ländern nutzen staatliche Behörden soziale Medien, um unschuldige Menschen zu belästigen, auszutricksen und in Fallen zu locken. Dieses Online-Targeting hat schlimme Folgen in der echten Welt, wie beispielsweise unrechtmäßige Inhaftierung und Folter. 

Man könnte meinen, dass Social-Media-Unternehmen dies um jeden Preis verhindern würden, aber das ist leider nicht immer der Fall.

Human Rights Watch hat in fünf Ländern - Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon und Tunesien - dokumentiert, wie die Sicherheitsbehörden Social-Media-Plattformen nutzen, um LGBT-Personen digital ins Visier zu nehmen, die daraufhin schreckliche Folgen erleben. Wir haben uns die Nutzung von zwei Plattformen durch staatliche Behörden genauer angesehen: Facebook und Instagram, beide gehören zu Meta, dem größten Social-Media-Unternehmen der Welt.

Wir haben schon öfter darüber berichtet: LGBT-Menschen werden auf Facebook und Instagram belästigt, gedoxxt, geoutet und beschimpft. In all diesen Fällen hat Meta entweder nicht auf die Beschwerden der Menschen reagiert oder gesagt, dass die Inhalte nicht gegen die Richtlinien verstießen, sodass die Inhalte online blieben.

Die Richtlinien und Standards von Meta untersagen viele Formen des Online-Missbrauchs, aber das Unternehmen versäumt es häufig, diese Regeln auf seinen Plattformen konsequent anzuwenden. Meta kann - und sollte - es besser machen. Sie können - und sollten - ihre Social-Media-Plattformen für LGBT-Nutzer*innen im Nahen Osten und überall sonst sicher machen.

Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und Meta hoffentlich in eine positivere Richtung zu bewegen, haben wir gemeinsam mit Partnerorganisationen eine neue Kampagne gestartet: #SecureOurSocials.

Ich möchte hier klarstellen, dass die eigentliche Wurzel des Problems Regierungen sind, die die Menschenrechte missachten. Die Regierungen sind in erster Linie dafür verantwortlich, die Menschenrechte überall zu schützen. Die Regierungen im Nahen Osten sollten die Rechte von LGBT-Personen respektieren und schützen, anstatt ihre Äußerungen zu kriminalisieren und sie online ins Visier zu nehmen.

Aber auch Social-Media-Unternehmen sind in der Verantwortung, Menschenrechte zu achten, darunter das Recht auf Nichtdiskriminierung, Privatsphäre und Meinungsfreiheit. Alle Unternehmen haben die Pflicht, die Auswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen auf die Menschenrechte zu identifizieren und anzugehen.

Soziale Medien sind ein Werkzeug, mit dem Menschen kommunizieren und sich vernetzen können. Sie sollten niemals ein Türöffner für Folter durch die Polizei sein.

Wenn du dem zustimmst, empfehle ich dir, dich an der #SecureOurSocials-Kampagne zu beteiligen und uns dabei zu helfen, auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen: Bitte handle jetzt.

Your tax deductible gift can help stop human rights violations and save lives around the world.