Jedes Jahr reflektiert Human Rights Watch über Fortschritte bei den Kinderrechten weltweit. Von besserem Zugang zu Bildung bis hin zu stärkerem Schutz im Krieg – dies sind einige Highlights aus dem Jahr 2025.
- Neue Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF zeigen, dass 20 Millionen weniger Kinder als 2020 von Kinderarbeit betroffen sind.
- Malawi und Japan haben die Schulgebühren an öffentlichen Sekundarschulen abgeschafft. Vietnam hat die kostenlose Schulbildung für alle Schüler*innen an öffentlichen Schulen von der Vorschule bis zur Sekundarstufe eingeführt.
- Brasilien hat ein bahnbrechendes Gesetz zum Schutz der Rechte von Kindern im Internet verabschiedet und ist damit das erste lateinamerikanische Land, das ein solches Gesetz speziell für Kinder verabschiedet hat.
- Bolivien, Grenada, Burkina Faso, Portugal und Kuwait haben das gesetzliche Mindestalter für Heirat auf 18 Jahre angehoben. In den Vereinigten Staaten haben die Bundesstaaten Maine, Oregon und Missouri Kinderehen verboten.
- Im September trafen sich 92 Länder zum ersten Mal, um einen möglichen neuen internationalen Vertrag zur Gewährleistung kostenloser Bildung für alle Kinder von der Vorschule bis zur Sekundarstufe zu beraten. Bis heute haben 60 Länder ihre Unterstützung für einen solchen Vertrag zugesagt.
- Thailand, Tschechien und die Schweiz haben jegliche körperliche Züchtigung von Kindern verboten, wodurch sich die Gesamtzahl der Länder mit solchen Verboten auf 70 erhöht hat.
- Die Vereinigten Staaten und Kosovo haben die „Safe Schools Declaration” unterzeichnet, eine politische Verpflichtung zum Schutz von Bildung in Kriegszeiten. Damit haben nun 122 Länder diese Erklärung unterzeichnet.
- China hat ein Förderprogramm für Familien mit Kindern unter drei Jahren ins Leben gerufen, während Fidschi, Japan, Marokko, die Türkei und Tunesien die Sozialleistungen für Kinder erhöht haben und das Vereinigte Königreich angekündigt hat, die „Zwei-Kind-Beschränkung” für Familien, die Sozialleistungen für Kinder erhalten, aufzuheben. Solche Maßnahmen können eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Kinderarmut spielen: Allein im Vereinigten Königreich wird die Aufhebung der Zwei-Kind-Begrenzung bis 2030 voraussichtlich etwa 450.000 Kinder aus relativer Armut befreien.
- Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs beantragte Haftbefehle gegen zwei hochrangige Taliban-Führer wegen schwerer Misshandlungen von Frauen und Mädchen in Afghanistan und verwies dabei auf geschlechtsspezifische Verfolgung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
- Die Regierung des Bundesstaates Western Australia kündigte ein neues Entschädigungsprogramm für die „Stolen Generations“ an, Indigene Kinder, die im Zuge von rassistischen politischen Maßnahmen, die Anfang des 20. Jahrhunderts begannen und bis in die 1970er Jahre andauerten, gewaltsam aus ihren Familien entfernt wurden.