Bei den US-Wahlen nächste Woche stehen die Menschenrechte auf dem Spiel.
Wir haben hier im Daily Brief bereits darüber gesprochen, wie sich Wahlberechtigte in den USA orientieren sollten, indem sie an die Vergangenheit ihrer eigenen Familie denken und die Zukunft ihrer eigenen Familie in Betracht ziehen. Wir haben uns auch mit ernsthaften Bedrohungen für den demokratischen Prozess selbst in den USA befasst.
Heute werden wir etwas konkreter und werfen einen Blick auf eine der Schlüsselfragen dieser Wahlen: Hat man das Recht zu entscheiden, was mit dem eigenen Körper geschieht? Oder sollte die Regierung den Körper kontrollieren und medizinische Entscheidungen für einen treffen?
Moment mal, was ist das überhaupt für eine Frage? Natürlich hat man Rechte an seinem eigenen Körper. Wenn man dieses Recht nicht hat, welche Rechte hat man denn dann? Es ist der eigene Körper. Die Regierung sollte sich da raushalten.
Und doch ist dies im Wesentlichen die Frage, die den Wähler*innen bei Volksabstimmungen in zehn verschiedenen US-Bundesstaaten bei diesen Wahlen gestellt wird. Millionen von Menschen sind aufgefordert, dieses Grundrecht, die körperliche Selbstbestimmung, zu verteidigen.
Seit Jahren bewegen sich die USA in diesem Bereich rückwärts, insbesondere seit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von 2022, das in der Verfassung verankerte Recht auf Abtreibung abzuschaffen. In 13 US-Bundesstaaten ist Abtreibung inzwischen vollständig verboten, und in vielen anderen ist der Zugang stark eingeschränkt.
Und überall dort, wo die Regierung den Menschen vorschreibt, was sie mit ihrem Körper tun sollen, sind die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Leben verheerend. Die Horrorgeschichten häufen sich. So berichtete die Organisation ProPublica letzten Monat, dass zwei Frauen aufgrund des Abtreibungsverbots im US-Bundesstaat Georgia starben.
Erst gestern wurde bekannt, dass eine Frau in Texas gestorben ist, nachdem ihr gesagt wurde, dass es für die Ärzte ein Verbrechen wäre, ihre stattfindende Fehlgeburt zu beschleunigen. Das Ärzteteam sagte offenbar, dass es erst handeln könne, wenn der Herzschlag des Fötus aufhöre. Sie musste 40 Stunden lang leiden und starb drei Tage später an einer Infektion. Ihr Ehemann wurde zum Witwer und ihre vierjährige Tochter verlor ihre Mutter.
Gesetze, verfasst von Politiker*innen, die vorsätzlich die menschliche Biologie ignorieren, führen dazu, dass Mediziner*innen nicht in der Lage sind – oder Angst haben –, die benötigte Versorgung zu leisten. Diese Politiker*innen haben der Regierung die Kontrolle über unsere Körper übertragen, was völlig im Widerspruch zu unseren Grundrechten steht.
Bei den Abstimmungen über abtreibungsbezogene Maßnahmen in zehn US-Bundesstaaten würden die meisten das Recht auf Abtreibung in den Verfassungen der Bundesstaaten verankern. Einige Volksabstimmungen würden den Zugang zu Abtreibungen in Bundesstaaten erweitern, in denen er eingeschränkt ist. Andere Maßnahmen würden das Recht auf Abtreibung in Bundesstaaten schützen, in denen Abtreibungen bereits zugänglich sind.
Insgesamt würden die meisten dieser Volksabstimmungen in den Bundesstaaten dazu beitragen, den Zugang zu Abtreibungen für Millionen von Menschen wiederherzustellen.
Wahlberechtigte in diesen Bundesstaaten werden gebeten, ein Grundrecht zu verteidigen – die körperliche Selbstbestimmung. Das sollte natürlich nicht nötig sein. Ein Grundrecht wie dieses sollte unantastbar sein.
Und trotzdem müssen wir auch im Jahr 2024 noch immer gegen die Regierung um die Kontrolle über unseren eigenen Körper kämpfen.