Skip to main content
Bassirou Diomaye Faye hält seine Antrittsrede nach seiner Vereidigung zum Präsidenten Senegals in Dakar, Senegal, am 2. April 2024. © 2024 AP Photo/Sylvain Cherkaoui

Hoffnungsvolle Nachrichten kommen aus Senegal, wo nach drei Jahren politischer Unruhen endlich ein neues Kapitel beginnen könnte.

Mit der Vereidigung von Bassirou Diomaye Faye zum neuen Präsidenten letzte Woche hat das Land eine gute Chance, wieder auf Kurs zu kommen.

Für Faye waren es spektakuläre Wochen. Vor weniger als einem Monat saß er noch wegen einer fingierten Anklage aufgrund eines Facebook-Posts im Gefängnis. Das war im Kontext des harten Vorgehens der früheren Regierung gegen die Opposition, zu dem auch die Zwangsauflösung seiner Partei im letzten Jahr gehörte.

Am 24. März gewann Faye die Parlamentswahlen im ersten Wahlgang und ist nun mit 44 Jahren der jüngste Präsident Senegals und das jüngste gewählte Staatsoberhaupt Afrikas.

Das markiert eine Art Generationenwechsel. Wie die BBC berichtet: "In einer Region, in der die große Mehrheit der Bevölkerung unter 30 Jahre alt ist, gibt sein Sieg den jungen Menschen Hoffnung, die angesichts mangelnder wirtschaftlicher Möglichkeiten frustriert sind, während sich alte Eliten offensichtlich an die Macht klammern."

Faye hat eine "Breakaway Regierung" (dt. etwa Abspaltungsregierung) ernannt, mit seinem wichtigsten Unterstützer und Mentor, Ousmane Sonko, als Premierminister. Auch Sonko wurde erst letzten Monat aus dem Gefängnis entlassen, denn er war zuvor Opfer des harten Vorgehens gegen die Opposition geworden.

Diese Kehrtwende in der senegalesischen Politik markiert hoffentlich das Ende einer Phase der gewalttätigen Unruhen. In den vergangenen drei Jahren reagierte die Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Macky Sall auf die wachsende Opposition mit Hinhaltetaktiken und brutaler Gewalt. Dutzende wurden bei Demonstrationen getötet und mehr als 1.000 Menschen wurden wegen legitimer oppositioneller Aktivitäten verhaftet, darunter auch Faye und Sonko.

Die Unruhen erschütterten auch Senegals Ruf als stabile Demokratie in einer Region, die von Militärputschen gebeutelt ist.

Jetzt besteht die Hoffnung, dass das Land seinen demokratischen Niedergang umkehren kann - wenn Faye und Sonko den Schutz und die Achtung der Menschenrechte in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen.

Die Lehren aus den vergangenen drei Jahren staatlicher Unterdrückung sind noch im Gedächtnis und die Bedeutung von Dingen wie dem Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit sollte offensichtlich sein.

Außerdem muss für vergangene Übergriffe Rechenschaft abgelegt werden. Die Sicherheitskräfte sind in den letzten Jahren buchstäblich mit Mord davongekommen, und das muss aufhören.

All dies hat auch eine internationale Dimension. Wenn die neue Regierung Menschenrechte zu einer Priorität macht, würde das nicht nur den Menschen in Senegal helfen, sondern auch ein Signal für Westafrika im Allgemeinen sein - ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Menschen in einer von Unruhen geprägten Region.

Your tax deductible gift can help stop human rights violations and save lives around the world.

Region/Land