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Mit dem Alison-Des-Forges-Award zeichnet Human Rights Watch den Mut jener Menschen aus, die sich, teilweise unter Einsatz ihres Lebens, für die Würde und die Rechte anderer Menschen einsetzen. Unser Ziel bei der Zusammenarbeit mit diesen couragierten Menschenrechtsverteidigern ist eine Welt, die frei von Gewalt, Diskriminierung und Unterdrückung ist.

Khadija Ismayilova © Jahangir Yusif

Khadija Ismayilova ist eine bekannte Investigativjournalistin, die sich in der ehemaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan, einem erdölreichen und zunehmend autoritär regierten Land, für die Menschenrechte einsetzt. Sie leitete zwei Jahre lang das Büro von Radio Azadlig in Baku, dem aserbaidschanischen Programm des Senders Radio Free Europe/Radio Liberty, und war anschließend Moderatorin einer Talkshow. In ihren gründlich recherchierten Reportagen hat sie über Korruption, Amtsmissbrauch und das skrupellose Geschäftsgebaren von Regierungsvertretern und hochrangigen Mitgliedern der Herrscherfamilie berichtet. Mutig und entschieden tritt Ismayilova für die Freilassung zu Unrecht inhaftierter Aktivisten in Aserbaidschan ein, wo Meinungs- und Vereinigungsfreiheit immer weiter eingeschränkt werden.  

Khadija setzt sich mit unerschütterlichem Engagement für Wahrheit und Gerechtigkeit ein. Dies tut sie nicht nur auf einer abstrakten Ebene sondern ganz konkret für die vielen Menschen denen sie begegnet ist und über die sie geschrieben hat. Ihre Integrität und ihr Mut inspirieren mich ungemein.
Giorgi Gogia

Direktor Südkaukasus, Europa- und Zentralasienabteilung

Im Jahr 2011 brachte sie erstmals die unrechtmäßige Enteignung von Grundstücken und Zwangsräumungen von Wohnungseigentümern ans Licht der Öffentlichkeit, mit denen die Regierung den Weg für Baumaßnahmen im Rahmen des Eurovision Song Contests frei machte. Zudem setzte sie sich unermüdlich für eine faire und gerechte Entschädigung der enteigneten Eigentümer ein. In anderen Enthüllungsreportagen erhob sie Vorwürfe gegen die Herrscherfamilie wegen offensichtlicher Vorteilsnahme im Transport- und Bankwesen, in staatlichen Bergbaubetrieben und anderen Bereichen. Die Regierung antwortete mit Drohungen und Einschüchterung und startete eine üble Schmutzkampagne gegen sie in den staatlichen Medien.

Ismayilova ließ sich davon nicht abschrecken und setzte ihre investigative Berichterstattung fort. Mit den Vorbereitungen für die Ausrichtung der ersten Europaspiele im Juni 2015 nahmen die Repressionen gegen unabhängige Stimmen in Aserbaidschan weiter zu. Einige der bekanntesten Menschenrechtsverteidiger des Landes wurden ins Gefängnis gebracht, darunter auch Khadija Ismayilova, die im Dezember 2014 unter falschen Anschuldigungen festgenommen wurde. Im Anschluss an eine Verleumdungskampagne und einem politisch motivierten und unfairen Gerichtsverfahren wurde Khadija Ismayilova am 1. September 2015 zu 7 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt.

Human Rights Watch ehrt Khadija Ismayilova für ihren außerordentlichen Mut als Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, den sie ungeachtet der beispiellosen Unterdrückung der freien Meinungsäußerung in Aserbaidschan beweist.

 

 

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