(New York) Als Reaktion auf die Erteilung von Haftbefehlen unter Verschluss durch den Internationalen Strafgerichtshof am 8. Juli 2025 im Rahmen der Ermittlungen des Gerichtshofs in Afghanistan kann Liz Evenson, Direktorin für internationale Justiz bei Human Rights Watch, wie folgt zitiert werden:
„Hochrangige Taliban-Führer werden nun wegen mutmaßlicher Verfolgung von Frauen, Mädchen und geschlechtlich divers lebenden Menschen gesucht. Die internationale Gemeinschaft sollte den IStGH bei seiner wichtigen Arbeit in Afghanistan und weltweit voll unterstützen, auch durch gemeinsame Anstrengungen zur Vollstreckung der Haftbefehle des Gerichtshofs. Verhaftungen brauchen Zeit, aber die Auslieferung des ehemaligen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte an den IStGH, wo er sich wegen mutmaßlicher außergerichtlicher Tötungen verantworten muss, zeigt, dass Betroffene vor Gericht gehen können, wenn Gerechtigkeitsbemühungen unterstützt werden. Wir fordern die Staatsanwaltschaft des IStGH auf, ihre Ermittlungen fortzusetzen und die Justiz auch auf die Opfer anderer Verbrechen der Taliban sowie auf die Opfer der Streitkräfte des Islamischen Staates der Provinz Khorasan, der ehemaligen afghanischen Sicherheitskräfte und des Militärs der Vereinigten Staaten auszuweiten. Um den Kreislauf der Gewalt und Straflosigkeit in Afghanistan zu durchbrechen, müssen die Opfer aller Täter gleichen Zugang zur Justiz haben.
Weitere Hintergrundinfos finden Sie unter: https://www.hrw.org/news/2025/01/23/afghanistan-icc-prosecutor-seeks-gender-persecution-charges