Skip to main content
Jetzt Spenden
Mädchen, die während des Konflikts in Yambio, Südsudan, von bewaffneten Gruppen entführt und zum Kochen gezwungen wurden, halten sich während einer Zeremonie zu ihrer Entlassung aus der Gefangenschaft am 7. Februar 2018 an den Händen. Die Entführung von Frauen und Mädchen durch bewaffnete Gruppen und Milizen findet in den Konfliktregionen des Südsudan weiterhin statt. © 2018 Stefanie Glinski/AFP via Getty Images

Kinder sollten ohne Angst zur Schule gehen und lernen können. Regierungen sollten diese Grundrechte sicherstellen.

Für Mädchen im Südsudan ist das auf erschreckende Weise nicht der Fall, wie einige Beispiele der letzten Zeit deutlich machen.

Am 25. Juni entführten bewaffnete Männer in Pochalla North im Bundesstaat Jonglei Berichten zufolge vier Schülerinnen, als sie auf dem Weg zu ihren Prüfungen der Sekundarschule waren. Die örtliche Gemeinde hat eine Suchaktion organisiert, aber alle vier verbleiben nach wie vor vermisst.

Im selben Monat gab die Polizei bekannt, dass sie sieben Verdächtige im Zusammenhang mit der Gruppenvergewaltigung eines 16-jährigen Mädchens in der südsudanesischen Hauptstadt Juba festgenommen hatte. Ein mutmaßliches Video des Angriffs verbreitete sich im Internet und sorgte für öffentliche Empörung.

Im Mai umzingelten bewaffnete Jugendliche ein Mädcheninternat in Marial Lou im Bundesstaat Warrap und sperrten mindestens 100 Schülerinnen darin ein. Die Friedensmission der Vereinten Nationen musste ein Ende der Belagerung aushandeln.

Diese Vorfälle sind Teil einer nur allzu bekannten Geschichte im Südsudan, in der der Körper eines Mädchens, seine Bildung und seine Zukunft ständig in Gefahr sind.

Der seit Generationen andauernde Konflikt, der weit verbreitete Zugang zu Waffen und patriarchalische Bräuche haben den Körper von Frauen und Mädchen längst zum Schlachtfeld gemacht. Wie HRW-Expertin Nyagoah Tut Pur sagt, werden sie als Kriegsbeute oder Druckmittel bei Verhandlungen bei Konflikten zwischen Gemeinschaften eingesetzt.

Das Ermutigende daran ist, dass die südsudanesischen Gemeinden sich für den Schutz von Mädchen einsetzen. Aktivist*innen organisieren öffentliche Foren, um die Überlebenden zu ermutigen, sich öffentlich zu äußern.

Das gibt Hoffnung, dass sich solche Verhaltensweisen und Praktiken ändern könnten.

Jedoch hängt ein wirksamer Schutz jedoch immer noch davon ab, dass die Behörden die Täter zur Rechenschaft ziehen. Derzeit kommt es bei Angriffen auf Frauen und Mädchen nur selten zu Verurteilungen.

Der Staat muss seinen gesetzlichen Verpflichtungen zum Schutz von Frauen und Mädchen nachkommen. Der Südsudan hat zahlreiche internationale Verträge unterzeichnet, die hier von Bedeutung sind. Dazu gehören das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau, das UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes und die Erklärung über sichere Schulen.

Das Ministerium für Gleichstellung, Kinder- und Sozialfürsorge und das Justizministerium haben das Gesetz zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und zum Schutz von Kindern auf den Weg gebracht. Dieser könnte den rechtlichen Schutz stärken, Zwangs- und Kinderheirat unter Strafe stellen und den Überlebenden kostenlose medizinische und psychosoziale Unterstützung garantieren. Das Parlament sollte der Verabschiedung des Gesetzes Vorrang einräumen.

Mädchen im Südsudan sollten ohne Angst zur Schule gehen und lernen können. Es liegt letztendlich an der Regierung, dieses „sollte“ in die Tat umzusetzen.
 

Your tax deductible gift can help stop human rights violations and save lives around the world.

Region/Land