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Eine Kundgebung zur Unterstützung der Beibehaltung von Affirmative-Action-Richtlinien außerhalb des Obersten Gerichtshofs der USA in Washington, D.C., am 31. Oktober 2022. © 2022 The Washington Post/Getty Images

Warum scheinen einige weiße Männer in den USA so viel Angst vor der Aussicht auf gesellschaftliche Gleichberechtigung zu haben?

Befürchten sie, dass in den USA eines Tages die Gesichter in Führungspositionen genauso vielfältig sein könnten wie im ganzen Land, und dass sie sich in einer Welt, in der nicht alle Autoritätspersonen so aussehen wie die Eltern, also die vertrauten Autoritätspersonen ihrer Kindheit, nicht mehr sicher fühlen?

Oder liegt es vielleicht einfach daran, dass einige von ihnen wegen ihrer eigenen Mittelmäßigkeit nervös sind und Angst haben, dass sie nicht mithalten könnten, wenn die Gesellschaft etwas gerechter wäre? Oder dass sie auf irgendeiner Ebene das Gefühl haben, dass sie nur durch systematische Diskriminierung von Nicht-Weißen erfolgreich sein können?

Aber was auch immer der Grund sein mag, viele Politiker*innen in den USA lieben es, diese Ängste unter weißen Amerikaner*innen zu schüren und diese verstärkten Ängste zu nutzen, um ihre eigene Popularität und Macht zu steigern. Vielleicht niemand mehr als Donald Trump.

Seine rassistische Wahlkampfrhetorik war schlimm genug, aber die Angriffe seiner neuen Regierung auf die seit langem bestehenden Richtlinien für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion (DEI) drohen den seit langem bestehenden Säulen der moderneren amerikanischen Gesellschaft ernsthaften Schaden zuzufügen.

Nach dem Ende der Rassentrennung in den USA begannen Institutionen in den USA mit der Entwicklung von DEI- und Affirmative-Action-Programmen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 1954 im Fall Brown gegen Board of Education, mit der die Rassentrennung an Schulen verboten wurde, und der Civil Rights Act von 1964, mit dem Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft verboten wurde, sind Grundprinzipien.

Sie haben Schutzmaßnahmen geschaffen, auf die sich die Menschen in den USA seit mehr als 60 Jahren verlassen.

Human Rights Watch Experte, Trey Walk, geht näher auf drei neue Trump-Dekrete ein, die sich gegen DEI richten.

Ein Dekret weist Bundesbehörden an, alle DEI-Aktivitäten einzustellen. Es weist die Behörden auch an, die unter der Biden-Harris-Regierung ausgearbeiteten Pläne zur Beendigung des systemischen Rassismus und anderer Ungleichheiten zurückzuziehen.

Ein zweites Dekret streicht DEI-Programme beim Militär, obgleich das Verteidigungsministerium zugegeben hat, dass einige aktive und ehemalige Militärangehörige in rechtsextremen Gruppen aktiv sind.

Ein dritter Erlass bezeichnet DEI-Programme als diskriminierend und fordert, dass sie auch im Privatsektor abgeschafft werden sollten. Damit werden Erlasse aus dem Jahr 1965 aufgehoben, die darauf abzielten, Rassismus zu bekämpfen und Chancengleichheit am Arbeitsplatz zu fördern.

Trump plant, derartige Programme durch die Einleitung von Untersuchungen gegen Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und Berufsverbände zu „unterbinden“. Unternehmen haben bereits damit begonnen, Pläne zur Beendigung ihrer DEI-Programme anzukündigen.

Auch für Studierende wird es Nachteile geben. Öffentliche Schulen und Hochschulen laufen Gefahr, Bundesmittel für die Förderung der Chancengleichheit für ethnische und andere Minderheiten, Frauen und Mädchen sowie LGBT-Jugendliche zu verlieren.

Kurz gesagt zielen diese Dekrete und andere Maßnahmen darauf ab, hart erkämpfte Antidiskriminierungsbemühungen, nach denen die USA seit Generationen handeln (oder zumindest danach handeln wollten), zunichte zu machen. Es handelt sich um einen bösartigen politischen Schachzug, der auf unbegründeten Ängsten einiger weißer Amerikaner beruht, die Trump selbst mit hasserfüllter Rhetorik und Lügen auf die Spitze getrieben hat.

Wie Trey sagt: „Die Dämme, die errichtet wurden, um Diskriminierung abzuwehren, werden angegriffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie brechen.“

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