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Die verzweifelten Hilferufe hungernder Palästinenser*innen dürfen nicht ignoriert werden

Staaten sollten dringend handeln, um die von Israel herbeigeführte Hungerkatastrophe zu stoppen

Eine Frau tröstet ihre 6-jährige Tochter, die unterernährt ist, in einer Notunterkunft im Zentrum von Gaza-Stadt am 11. Mai 2025. © 2025 Majdi Fathi/NurPhoto via AP Photo

Letzten Sommer wurde mein damals zwei Monate alter Sohn während eines Besuchs bei Verwandten in Kalifornien krank. Vor unseren Augen verlor er rapide an Gewicht, bis er unter sein Geburtsgewicht fiel und sein Körper in einen Schockzustand geriet. Die Ärzte sagten uns später, dass er fast gestorben wäre.

Ich werde niemals vergessen, wie es war, seine hervorstehenden Knochen zu sehen, ihn weinen zu hören und ihn nicht trösten zu können, und ihn tagelang ohne ein Lächeln zu sehen.

Das ist die Realität, mit der Eltern in Gaza heute konfrontiert sind, allerdings unter noch viel schlimmeren Umständen.

Das Gesundheitsministerium von Gaza berichtete, dass zwischen dem 19. und 22. Juli 33 Menschen aufgrund von Unterernährung starben. Dies folgt auf die Aussage der weltweit führenden Expert*innen für Ernährungsunsicherheit, der Integrated Phase Classification (IPC), die im Mai sagten, dass die gesamte Bevölkerung Gazas „einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit” ausgesetzt sei und eine Hungersnot drohe. Die Lage hat sich weiter verschlechtert, und die Hungerrate unter Kindern hat laut Angaben der Vereinten Nationen im Juni ihren Höhepunkt erreicht.

Das Aushungern der palästinensischen Bevölkerung, das wahrscheinlich zu Tausenden von Todesfällen geführt hat, ist vollständig menschengemacht. Es ist das Ergebnis der gezielten Politik Israels, das Aushungern der Zivilbevölkerung als Kriegswaffe einzusetzen – ein Kriegsverbrechen, das Human Rights Watch erstmals im Dezember 2023 dokumentiert hat. Monatelange Recherchen zu den Restriktionen Israels bei Hilfsleistungen und Dienstleistungen haben uns zu dem unausweichlichen Schluss geführt, dass die israelischen Behörden bewusst Lebensbedingungen schaffen, die darauf abzielen, die palästinensische Bevölkerung in Gaza ganz oder teilweise physisch zu vernichten, was einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form von Ausrottung und Völkermordhandlungen gleichkommt.

Nach 16 Tagen in einem bestens ausgestatteten Krankenhaus erholte sich mein Sohn. Aber wegen Israels systematischer Angriffe auf die Gesundheitsinfrastruktur in Gaza und der jahrelangen rechtswidrigen Abriegelung haben die Kinder in Gaza keinen Zugang zu derselben hochwertigen Gesundheitsversorgung.

Am 21. Juli forderten 28 Länder Israel gemeinsam auf, „die Beschränkungen für den Hilfsgütertransport sofort aufzuheben“. Aber Worte reichen nicht aus – die Staaten müssen ihren ganzen Einfluss geltend machen, einschließlich eines Waffenembargos gegen Israel, gezielter Sanktionen gegen israelische Beamte und der Aussetzung von Freihandelsabkommen mit Israel, um die Massenhungersnot zu beenden. Diplomatinnen und Diplomaten könnten Hilfslieferungen nach Gaza begleiten, wie es über 1.000 palästinensische und internationale Organisationen fordern, und andere Wege prüfen, um Hilfe ins Land zu bringen.

Stellen Sie sich vor, Sie sehen Ihre Kinder untröstlich weinen, weil sie vor Hunger Bauchkrämpfe haben und Sie nichts tun können. Das sind die verzweifelten Hilferufe, die aus Gaza kommen. Die Geschichte wird alle Regierungen darüber richten, wie sie darauf reagieren.

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