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Menschen zünden während einer Mahnwache am 8. Mai 2024 Kerzen vor dem Haus an, in dem drei lesbische Frauen bei einer Attacke in Buenos Aires getötet wurden. © 2024 Juan Mabromata/AFP via Getty Images

Pamela Fabiana Cobas. Mercedes Roxana Figueroa. Andrea Amarante.

Diese drei Frauen sind auf grausame Weise zu Tode gekommen, nachdem ein Mann letzte Woche einen Molotowcocktail in ihr Zimmer in einer Pension in Buenos Aires geworfen hatte. Sie waren alle lesbische Frauen.

Cobas erlitt schwere Verbrennungen und verstarb beinahe sofort. Figueroa, ihre Partnerin, erlitt Verbrennungen an 90 Prozent ihres Körpers und starb zwei Tage nach dem Angriff an Organversagen. Amarante starb am Sonntag im Krankenhaus. Eine vierte Frau, Sofía Castro Riglos, schwebt weiterhin in Lebensgefahr.

Nach diesem entsetzlichen Angriff haben die Menschen zu Recht Gerechtigkeit gefordert und sind in Argentiniens Hauptstadt auf die Straße gegangen.

Ein 62-jähriger Mann wurde als Verdächtiger festgenommen. Ein Motiv für das tödliche Verbrechen wurde noch nicht bekannt gegeben, aber der Hass gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen (LGBT) hat in Argentinien in letzter Zeit zugenommen. Prominente Politiker*innen, darunter auch einige, die hohe Ämter bekleiden, haben diesen Hass mit angestachelt.

In einem Bericht von 2023 wird auf LGBT-feindliche Äußerungen von Mitgliedern der Partei des Präsidenten Javier Milei, in den sozialen Medien und auf den Straßen während des letztjährigen Präsidentschaftswahlkampfes hingewiesen. Als Kandidat wetterte Milei selbst in apokalyptischen Worten gegen Gender- und Sexualerziehung. Die derzeitige Außenministerin Diana Mondino verglich die Gleichberechtigung der Ehe mit Kopfläusen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Zunahme von Hassparolen in Argentinien "ein Klima der Ausgrenzung, Ablehnung und Diskriminierung geschaffen hat; der ideale Nährboden für Gewalt gegenüber historisch gefährdeten Gruppen".

Diese von Politiker*innen vergiftete Atmosphäre trug schon lange vor dem Angriff von letzter Woche zu einem hohen Maß an Gewalt gegen queere Menschen bei.

Der öffentliche Ruf nach Gerechtigkeit im Fall dieses schrecklichen Verbrechens ist genau richtig. Die Behörden sollten eine gründliche und transparente Untersuchung der Morde durchführen und eine angemessene medizinische Betreuung und Versorgung für die überlebende Frau sicherstellen.

Auch die Politiker*innen, die Hass schüren und gefährdete Minderheiten zu Sündenböcken machen, müssen immer wieder und in aller Deutlichkeit angeprangert werden.

Regierungsmitglieder und andere Personen mit einer großen Anhängerschaft haben hier eine besondere Verantwortung. Sie sollten sich gegen eine Rhetorik aussprechen, die queere Frauen stigmatisiert und zu einer Atmosphäre beiträgt, in der man ihnen Gewalt antut.

Jeder halbwegs intelligente Mensch weiß, was der Hass mit sich bringt. Jeder halbwegs verantwortungsbewusste Mensch weiß, dass er ihn zu verurteilen hat.

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