Die „Liste der Schande“, ein Teil des alljährlichen Berichts der Vereinten Nationen zu Kindern in bewaffneten Konflikten wurde vergangene Woche veröffentlicht.
Der einzige staatliche Akteur, der für eine horrende Menge von gleich fünf Formen von Verstößen gegen Kinder in bewaffneten Konflikten aufgeführt wird, ist die Militärjunta von Myanmar. Andere nichtstaatliche Akteure im Land stehen ebenfalls auf der Liste.
Um genau zu sein, haben die Vereinten Nationen insgesamt 2138 schwere Verstöße gegen Kinder dokumentiert und überprüft. Bei über 1000 steht die Überprüfung noch aus...
Die Junta in Myanmar rekrutiert und setzt Kindersoldaten ein, tötet und verstümmelt Kinder, verübt sexuelle Gewalt gegen Kinder, greift Schulen und Krankenhäuser an und entführt Kinder.
Seit dem Putsch im Jahr 2021 hat die Rekrutierung und der Einsatz von Kindersoldaten durch das Militär in Myanmar stark zugenommen. Seit die Junta im Februar 2024 ein Wehrpflichtgesetz erlassen hat, wurde eine große Zahl von Kindern rekrutiert.
Obwohl das Gesetz Kinder ausschließt, werden sie zunehmend bei so genannten Rekrutierungsaktionen eingezogen, da die Junta in ihrem anhaltenden Konflikt mit bewaffneten Anti-Junta- und ethnischen Gruppen immer mehr Truppen und Territorium verliert.
Die missbräuchlichen Einberufungstaktiken variieren: Zu den Methoden der Junta gehören die Entführung von jungen Männern und Jungen oder die Inhaftierung von Familienmitgliedern verschwundener Wehrpflichtiger als Geiseln.
Zwei Militärs, die vor kurzem desertierten, berichteten HRW, dass immer mehr Kinder rekrutiert werden, weil die Führungsspitze Druck ausübt, um die Wehrpflichtquoten zu erfüllen. Ein 17-jähriger Junge erzählte lokalen Medien, dass er spät in der Nacht entführt und mit einem gefälschten Ausweis versehen wurde, auf dem stand, er sei 19.
Die Rekrutierungsmethoden des Militärs in Myanmar zielen unverhältnismäßig stark auf die arme Bevölkerung in den Städten, Vertriebene, Menschen ohne Papiere sowie ethnische und religiöse Minderheiten, einschließlich der Rohingya-Muslime.
Seit dem Putsch hat das Militär in allen 14 Bundesstaaten und Regionen Kinder rekrutiert, vorher nur in 4. Die Junta- Streitkräfte haben auch Kinder entführt und gefoltert, weil sie angeblich mit oppositionellen Gruppen in Verbindung standen.
Myanmar sollte diese schändliche Praxis dringend beenden und mit den UN zusammenarbeiten, um alle Kindersoldaten freizulassen.