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(New York, 9. August 2011) – Sieben mutige und unermüdliche Verfechter der Menschenrechte werden im November 2011 mit dem renommierten Alison Des Forges Award for Extraordinary Activism ausgezeichnet, so Human Rights Watch heute. Die geehrten Bürgerrechtler aus Ägypten, Indonesien, Mexiko, Russland, Tunesien und Zimbabwe setzen sich für eine Welt frei von Gewalt, Diskriminierung und Unterdrückung ein.

Der Name des Menschenrechtspreises geht auf Dr. Alison Des Forges zurück, die mehr als zwei Jahrzehnte lang als leitende Beraterin in der Afrika-Abteilung von Human Rights Watch tätig war und am 12. Februar 2009 bei einem Flugzeugabsturz in New York ums Leben kam. Des Forges war die weltweit führende Expertin für Ruanda, den Völkermord im Jahr 1994 und dessen Auswirkungen. Mit dem Preis würdigt Human Rights Watch Des Forges herausragenden Einsatz für die Menschenrechte und ehrt den Mut jener Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen zu schützen.

„Die Preisträger haben sich an den Brennpunkten des arabischen Frühlings und an vielen anderen Orten, an denen es gefährlich ist, seine Stimme zu erheben, mit unschätzbarem Mut und Durchhaltevermögen für andere Menschen eingesetzt“, so Kenneth Roth, Direktor von Human Rights Watch. „Wir würdigen ihre Entschlossenheit und ihre Anstrengungen und hoffen, mit dieser Auszeichnung das internationale Bewusstsein für die Menschenrechtsverletzungen, gegen die sie kämpfen, zu schärfen.“

Die Empfänger des diesjährigen Alison Des Forges Award-Preises sind:

DefenderHossam Bahgat, Leiter der Ägyptischen Initiative für persönliche Rechte und prominenter Fürsprecher der Menschenrechte vor, während und nach der Erhebung im Januar 2011;

 

Defender Sihem Bensedrine, tunesische Journalistin und Bürgerrechtlerin, Leiterin des Arabischen Arbeitskreises zur Beobachtung der Pressefreiheit und Sprecherin für den Nationalen Rat für Freiheiten in Tunesien;

 

DefenderAnis Hidayah,Leiterin von Migrant Care, einer führenden indonesischen Organisation zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitern;

 

 

DefenderFarai Maguwu, Direktor des Zentrums für Forschung und Entwicklung in Ost-Zimbabwe und prominenter Kritiker der Menschenrechtsverletzungen in den Diamantenfeldern von Marange;

 

DefenderElena Milashina, Reporterin für Russlands führende unabhängige Tageszeitung Novaya Gazeta;

 

 

DefenderConsuelo Morales, Direktorin der in Monterrey ansässigen Organisation Bürger für die Menschenrechte, die Menschenrechtsverletzungen im mexikanischen Drogenkrieg an die Öffentlichkeit bringt;

 

DefenderSussan Tahmasebi, iranische Bürger- und Frauenrechtlerin und Mitgründerin der Frauenrechtskampagne One Million Signatures Campaign.

 

Bei ihren Recherchen in über 90 Ländern weltweit arbeiten die Mitarbeiter von Human Rights Watch eng mit den geehrten Menschenrechtlern zusammen. Die Preisverleihungen finden im Rahmen der jährlichen Human Rights Watch-Dinner in Amsterdam, Beirut, Chicago, Genf, Hamburg, London, Los Angeles, München, New York, Oslo, Paris, San Franzisco, Santa Barbara, Toronto, und Zürich statt.

Weitere Informationen zu den diesjährigen Preisträgern finden Sie weiter unten sowie unter: https://www.hrw.org/voices-for-justice

Hossam Bahgat, Ägypten
Hossam Bahgat stand mit an der Spitze der Revolution, die Ägypten im Januar und Februar 2011 erschütterte. Er dokumentierte Gewalt gegen Demonstranten während und nach der Erhebung auf dem Tahrir-Platz. Bahgat verstärkte seine Bemühungen für nachhaltige institutionelle Reformen und mehr Rechtsstaatlichkeit in Ägypten, ohne in seinem Einsatz für die Religionsfreiheit und das Recht auf Privatsphäre nachzulassen. In dieser historischen Zeit ist die Arbeit von Bahgat und seiner Organisation, der Ägyptischen Initiative für persönliche Rechte, wichtiger denn je. Human Rights Watch würdigt Bahgats Einsatz für die persönlichen Freiheiten aller Ägypter.

Sihem Bensedrine, Tunesien
Die Journalistin und Bürgerrechtlerin Sihem Bensedrine setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen und den Schutz der freien Meinungsäußerung in Tunesien ein. Sie war Mitgründerin des Nationalen Rats für Freiheiten in Tunesien, des Observatoriums für die Freiheit der Presse, des Verlagswesens und der Kunst und des unabhängigen Nachrichtenportals und Radionsenders Kalima. Auch die Inhaftierungen, Schläge und Schikanen der Regierung von Ben Ali konnten Bensedrines öffentlichen Einsatz für die Menschenrechte nie ins Wanken bringen. Human Rights Watch ehrt Bensedrine für den außergewöhnlichen Mut und die Beharrlichkeit, mit der sie Menschenrechtsverletzungen anklagt und sich für Reformen in Tunesien stark macht.
 

Anis Hidayah, Indonesien
Anis Hidayah, Leiterin der in Jakarta ansässigen Organisation Migrant Care, gibt Millionen von indonesischen Wanderarbeitern eine Stimme, die im Ausland nach Arbeit suchen, um ihre Familien zu ernähren. Dort unterliegen sie oft einem hohen Risiko, Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu werden. Migrant Care und Human Rights Watch haben dokumentiert, wie indonesische Hausangestellte in Malaysia, Saudi Arabien und Kuwait häufig bis zu 18 Stunden am Tag arbeiten müssen. Viele erhalten keine Bezahlung, andere werden von ihren Arbeitgebern eingesperrt, geschlagen oder vergewaltigt. Human Rights Watch würdigt Hidayahs Engagement für die Aufdeckung und Beendigung schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen indonesische Hausangestellte im Ausland.

Farai Maguwu, Zimbabwe
Als Direktor des Zentrums für Forschung und Entwicklung in Zimbabwe hat Farai Maguwu umfassende Recherchen zu den grausamen Menschenrechtsverletzungen in den Diamantenfeldern von Marange durchgeführt. Nach einem Treffen mit einem Beobachter des Zertifikationssystems des Kimberley-Prozesses (dem weltweiten Kontrollorgan für den Diamantenhandel) im Mai 2010 wurde Maguwu wegen angeblicher Verbreitung von Falschinformationen verhaftet, eingesperrt und gefoltert. Human Rights Watch würdigt Maguwus ungeheueren Mut im Kampf gegen die zügellosen Menschenrechtsverletzungen in der Region.

Elena Milaschina, Russland
Als führende Reporterin für Russlands bekannteste unabhängige Tageszeitung Novaya Gazeta bringt Elena Milaschina die Wahrheit über Menschenrechtsverletzungen und Korruption in der Regierung ans Licht. Trotz der Versuche der russischen Regierung, Kritiker zum Schweigen zu bringen und Menschenrechtsverletzungen zu vertuschen, spricht Milaschina Missstände offen an und veröffentlicht Beweise für Verschleppungen, außergerichtliche Hinrichtungen und Folter. Milashina beteiligt sich aktiv an einer unabhängigen Untersuchung der Ermordung von Natascha Estemirowa, einer führenden tschetschenischen Menschenrechtlerin, die im Jahr 2009 entführt und ermordet wurde. Human Rights Watch ehrt Milaschina für ihren Mut, die russische Regierung mit ihrer höchst problematischen Menschenrechtsbilanz zu konfrontieren.

Consuelo Morales, Mexiko
Consuelo Morales engagiert sich in Mexiko für den Schutz der Opfer von Menschenrechtsverletzungen und die Strafverfolgung der Verantwortlichen. Mexikanische Sicherheitskräfte sind für weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen gegen Zivilisten verantwortlich – darunter Folter, Vergewaltigung und das Verschwindenlassen von Personen - , doch ihre Verbrechen werden praktisch nie strafrechtlich verfolgt. Trotz ständiger Drohungen engagiert sich Morales‘ Organisation im Bundesstaat Nuevo Leon dafür ein, dass derartige Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und vor Gericht gebracht werden und steht an der Seite der Opfer sowohl der Sicherheitskräfte als auch der gewalttätigen Drogenkartelle. Human Rights Watch würdigt Morales mutiges Engagement für ein Ende der Straflosigkeit und die Unterstützung der Opfer im mexikanischen Drogenkrieg.

Sussan Tahmasebi, Iran
Sussan Tahmasebi lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf Verletzungen der Frauenrechte durch diskriminierende Gesetze im Iran. Sie bietet Schulungen in Führungskompetenz und Friedensaufbau an und gehörte zu den Initiatoren der preisgekrönten One Million Signatures Campaign, welche die Abschaffung diskriminierender Gesetze im Iran fordert. Tahmasebi wurde aufgrund ihrer Arbeit von Sicherheitskräften bedroht und mit einem Reiseverbot belegt. Human Rights Watch ehrt Tahmasebis für ihr furchtloses Eintreten für die iranische Zivilgesellschaft und die Sensibilisierung der iranischen Gesellschaft für Frauenrechte.

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