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Zerstörte Autos in der Nähe des Supernova Musikfestivals in Südisrael. © 2023 Ilia Yefimovich/picture-alliance/dpa/AP Images

Am frühen Samstagmorgen drangen Mitglieder bewaffneter Gruppen, vor allem des militärischen Flügels der Hamas, aus dem Gazastreifen in den Süden Israels ein. Nachdem sie israelische Soldaten an der Grenze überwunden hatten, verübten sie Massaker an israelischen Zivilisten. Einige Bewaffnete griffen eine nächtliche Tanzparty im Freien an und beschossen die Partygäste, wobei laut BBC mindestens 260 Menschen starben. Andere drangen in Häuser in Städten nahe der Grenze zum Gazastreifen ein, töteten Familienmitglieder und nahmen andere als Geiseln. Videos in den sozialen Medien zeigten, wie Männer Familien - Männer, Frauen, Kinder, ältere Menschen - entführten und durch die Straßen von Gaza führten. Medienberichten zufolge wurden mehr als hundert Leichen aus der Gemeinde Be'eri geborgen, wo Überlebende Reportern berichteten, dass bewaffnete Hamas-Männer ihre Häuser in Brand setzten, um die Familien aus den verschlossenen Unterkünften zu treiben.

Als Deckung für den Angriff feuerten die bewaffneten Gruppen Tausende Raketen auf israelische Städte, beschädigten Häuser und töteten und verletzten Zivilisten. Die militärischen Flügel von Hamas und des Islamischen Dschihad halten nach eigenen Angaben derzeit 130 israelische Geiseln fest. Gestern drohte der bewaffnete Flügel der Hamas in einer aufgezeichneten Botschaft damit, die Geiseln hinzurichten - dies wäre ein abscheuliches Kriegsverbrechen.

In den sozialen Medien kursieren erschütternde Bilder von Trauer und Trauma: von einer israelischen Frau, die von Bewaffneten umzingelt ist und ihr Baby und ihr Kleinkind in den Armen hält, während Kämpfer sie entführen und angeblich in den Gazastreifen bringen; von einer anderen Mutter, die ihre 13-jährige Tochter nicht mehr festhalten kann - das Mädchen, das an Autismus leidet, wurde Berichten zufolge mit ihrer Großmutter in den Gazastreifen entführt.

Schild zu einem Zentrum am Flughafen Ben Gurion, in dem Unterstützung bei der Suche nach vermissten Personen angeboten wird.  © 2023 Human Rights Watch

Nach Angaben der israelischen Regierung sind 900 Israelis getötet worden. Hunderte davon sind Zivilisten.

Nach dem Angriff begann das israelische Militär mit einer massiven Bombardierung des Gazastreifens. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bis zum 9. Oktober fast 700 Palästinenser getötet, darunter 140 Kinder. Die israelischen Behörden haben außerdem den 2,2 Millionen Einwohnern des Gazastreifens rechtswidrig den Strom abgestellt und die Wasserversorgung eingeschränkt, was die Auswirkungen der seit mehr als 16 Jahren andauernden illegalen Abriegelung des Gazastreifens und des Verbrechens der Apartheid und Verfolgung durch Israels gegenüber den Palästinensern noch verschärft.

Die vorsätzliche Tötung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen, ebenso wie eine Geiselnahme. Alle Konfliktparteien sind verpflichtet, die Kriegsgesetze einzuhalten. Unabhängig davon, was die andere Seite tut, hat niemand das Recht, Zivilisten zu töten.

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