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Offener Brief Berlin/Göttingen, den 08.12.2006

Sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des „Internationalen Tages für Darfur“ (Global Day for Darfur) richten sich einige
politisch prominente Frauen in einem Appell an die deutsche Öffentlichkeit und die internationale Gemeinschaft, um die Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Frauen in dem Krisengebiet zu lenken. Wir möchten Sie bitten, den Appell in Ihrer Darfur-Berichterstattung zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Tilman Zülch gez. Marianne Heuwagen
Gesellschaft für bedrohte Völker Human Rights Watch

AUFRUF

Die Lage in Darfur stellt einen der weltweit größten Angriffe auf Frauenrechte dar.

In diesem tödlichen Konflikt werden Vergewaltigung und sexuelle Gewalt täglich als Kriegswaffe eingesetzt. Die Anzahl dieser Misshandlungen ist nach wie vor im Ansteigen begriffen. Frauen und Mädchen leben in ständiger Angst vor Gewaltakten, denn sogar die Suche nach Feuerholz kann sie in größte Gefahr bringen.

Die Regierung des Sudan hat sich bis jetzt als unwillig oder unfähig erwiesen, ihre eigene Bevölkerung zu schützen. Im Gegenteil: Sie hat die Janjaweed-Milizen, die für viele dieser Angriffe verantwortlich sind, bewaffnet und unterstützt. Die Friedenstruppen der Afrikanischen Union haben zwar versucht die Situation zu verbessern, aber ihre Anstrengungen waren nicht ausreichend, um genügend Schutz zu gewährleisten. Nun muss die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung ernst nehmen und diese Zivilisten schützen..

Nur die unverzügliche Entsendung einer internationalen Friedenstruppe mit robustem und effektivem Mandat kann den Frauen und Kindern in Darfur Sicherheit bringen. Bis die Regierung des Sudan eine solche Friedenstruppe akzeptiert, muss der Druck auf sie gesteigert und aufrechterhalten werden.

Jeder Tag, an dem die Frauen von Darfur auf wirksamen Schutz warten müssen, ist ein weiterer Tag, an dem noch mehr von ihnen Opfer eines der furchtbarsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden.

Prof. Fatima Babiker Mahmoud, Akademikerin und Schriftstellerin aus dem Sudan
Carol Bellamy, UNICEF-Generaldirektorin a.D.
Edith Cresson, Premierministerin Frankreichs a.D.
Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Bundesministerin a.D.
Nicole Fontaine, Präsidentin des Europäischen Parlaments a.D. und MdEP
Hildegard Hamm-Brücher, Staatsministerin a.D.
Glenys Kinnock, Mitglied der Europäischen Parlaments
Kerstin Müller, Staatsministerin a.D.
Agnes Nyoka Peter, Mitglied der Nationalversammlung in Karthum
Sigrid Rausing, britische Mäzenin
Mary Robinson, Präsidentin Irlands a.D. und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte a.D.

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