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(New York) – Vier mutige und unermüdliche Menschenrechtler wurden als diesjährige Empfänger des renommierten „Alison Des Forges Award for Extraordinary Activism“ ausgewählt, so Human Rights Watch heute.

Shin Dong-Hyuk aus Nordkorea, Pater Bernard Kinvi aus der Zentralafrikanischen Republik, Arwa Othman aus dem Jemen und Dr. M. R. Rajagopal aus Indien sind in ihren Ländern Wegbereiter für Gerechtigkeit und arbeiten unablässig daran, die Rechte und die Würde anderer zu schützen. Gemeinsam mit einem vorigen Empfänger der Auszeichnung werden sie bei den „Voices for Justice“-Banketts von Human Rights Watch geehrt. Die jährlich stattfindenden Dinner-Veranstaltungen werden im November 2014 und im März und April 2015 in 20 Städten weltweit stattfinden.

„Mit dem Alison Des Forges Award werden Menschen gewürdigt, die sich durch außergewöhnliches Mitgefühl und Mut auszeichnen und sich für einige der schutzbedürftigsten Menschen der Welt einsetzen“, sagte Kenneth Roth, Executive Director von Human Rights Watch. „Die Gewinner des Preises haben ihre Stimme erhoben und eingegriffen, selbst wenn sie sich Widerständen, Gleichgültigkeit und manchmal auch Gefahr für Leib und Leben gegenüber sahen.“

Benannt ist die Auszeichnung nach Dr. Alison Des Forges, die nahezu zwei Jahrzehnte lang leitende Beraterin bei Human Rights Watch war und am 12. Februar 2009 bei einem Flugzeugabsturz im US-Bundesstaat New York ums Leben kam. Sie war die weltweit führende Expertin zu Ruanda, dem Völkermord von 1994 und seinen Folgen. Mit dem jährlich vergebenen Preis ehrt Human Rights Watch ihren überragenden Einsatz und ihren Kampf für Menschenrechte. Gewürdigt werden Menschen, die ihr Leben riskieren, damit die Welt frei wird von Missbrauch, Diskriminierung und Unterdrückung.

Die Empfänger von Human Rights Watchs 2014 Alison Des Forges Award for Extraordinary Activism sind:

  • Shin Dong-Hyuk, der in einem Zwangsarbeiterlager in Nordkorea aufgewachsen ist und dort Brutalität und Hunger erlebt hat. Seit er 2005 fliehen konnte, arbeitet er unermüdlich daran, die Welt auf die Schrecken in diesen Lagern aufmerksam zu machen.
  • Pater Bernard Kinvi, ein katholischer Geistlicher, der während der religiös motivierte Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik Hunderten muslimischen Zivilisten das Leben rettete.
  • Arwa Othman, eine führende Aktivistin im Kampf gegen Kinderheirat und für die Gleichstellung der Frau im Jemen.
  • Dr. M. R. Rajagopal, ein führender Palliativmediziner in Indien, der seit über 20 Jahren gegen Bedingungen ankämpft, die Patienten unnötig schweren Schmerzen aussetzen.

Dong-Hyuk wird bei den Dinners in Santa Barbara, Los Angeles und New York geehrt werden; Kinvi in London, Paris und Genf; Othman in München und Amsterdam; Rajagopal in Santa Barbara und Los Angeles.

Jacqueline Moudeïna, eine Preisträgerin aus dem Jahr 2013, wird ebenfalls durch Nordamerika reisen und bei den Dinners in Toronto, im Silicon Valley und in San Francisco geehrt werden. Moudeïna arbeitete für mehr als 20 Jahren daran, dass Hissène Habré, Diktator im Tschad von 1982 bis 1990, für Gräueltaten zur Verantwortung gezogen wird und dass seinen Opfern Gerechtigkeit widerfährt.

Die Menschenrechtsverteidiger:

Shin Dong-Hyuk, Nordkorea
Shin Dong-Hyuk ist der weltweit führende Protagonist für die Schließung der nordkoreanischen Arbeitslager. Er ist der einzige bekannte Flüchtling aus Lager 14, einem nordkoreanischen Lager für politische Flüchtlinge, in dem Shin Dong-Hyuk geboren wurde. Während seiner Zeit im Lager erlebte er zahllose Hinrichtungen, darunter die seiner Mutter und seines Bruders. Er wurde geschlagen, gefoltert und regelmäßig ausgehungert. Seit seiner Flucht aus Nordkorea im Jahr 2005 arbeitet er unermüdlich daran, die Völkergemeinschaft auf die Schrecken aufmerksam zu machen, denen seine Mitbürger ausgesetzt sind. Human Rights Watch ehrt Shin Dong-Hyuk für seine Bemühungen, die Gräueltaten, die in Nordkorea passieren, aufzudecken und zu beenden.

Pater Bernard Kinvi, Zentralafrikanische Republik
Der katholische Priester Vater Bernard Kinvi leitet das Hospital der katholischen Mission in Bossemptele in der Zentralafrikanischen Republik. Als Anfang 2014 die religiös motivierte Gewalt im Land zu koordinierter Gewalt gegen muslimische Zivilisten überging, rettete Kinvi Hunderten in Bedrohung geratenen Muslimen das Leben. Er holte sie aus ihren Häusern und bot ihnen in der katholischen Kirche enen Zufluchtsort. Trotz wiederholter Todesdrohungen beschützte Kinvi die Flüchtlinge in seiner Obhut weiter, bis sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Human Rights Watch ehrt Pater Bernard Kinvi für seinen unerschütterlichen Mut und seine Hingabe zum Schutz von Zivilisten in der Zentralafrikanischen Republik.

Arwa Othman, Jemen
Arwa Othman ist eine führende Aktivistin im Kampf gegen die Kinderheirat im Jemen. Als im Jemen 2011 Massenproteste ausbrachen, zählte sie zu den Aktivisten, die sich am deutlichsten für Menschenrechte und Gleichberechtigung einsetzten. Sie gilt als die Architektin einiger der stärksten Empfehlungen, die durch die Konferenz „Nationaler Dialog“ erarbeitet wurden. Die Konferenz sollte Jemens neue Verfassung ausarbeiten und dabei auch eine gesetzliche Gleichstellung der Geschlechter festschreiben, Diskriminierung verbieten und das Mindestalter für eine Heirat auf 18 Jahre festlegen. Human Rights Watch ehrt Arwa Othman für ihre mutige Arbeit im Namen aller Jemeniten, einschließlich der Frauen und Kinder.

Dr. M. R. Rajagopal, Indien
Dr. M. R. Rajagopal ist ein führender Palliativmediziner in Indien, der seit über 20 Jahren gegen Bedingungen ankämpft, die Patienten unnötig schwere Schmerzen erleiden lassen. Als Mediziner, Akademiker und Aktivist ist Rajagopal eine der treibenden Kräfte hinter den Bemühungen zur Förderung und Umsetzung von Palliativmedizin als Menschenrecht. Er hat das weltweit erfolgreichste gemeindebasierte Palliativprogramm aufgebaut und mit seiner Organisation Pallium India spielte er eine zentrale Rolle dabei, Indiens Regierung zur Freigabe von Morphium zu bewegen. Human Rights Watch ehrt Dr. M. R. Rajagopal für sein Engagement für das Recht von Patienten mit starken Schmerzen, in Würde zu leben und zu sterben.

Jacqueline Moudeïna, Tschad
Jacqueline Moudeïna führt die Bemühungen an, Tschads ehemaligen Diktator Hissène Habré für Gräueltaten zur Verantwortung zu ziehen und seinen Opfern Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Habré werden Tausende politisch motivierte Morde, systematische Folter und ethnische Säuberungen vorgeworfen. Obwohl sie bei einem Attentatsversuch verwundet wurde, hat Moudeïna weiter Klagen gegen Habré und seine Handlanger vorangetrieben. 2013 gelang ihr ein bedeutender Erfolg, als ein Sondergericht im Senegal den ehemaligen Diktator wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anklagte. Human Rights Watch ehrt Jacqueline Moudeïna für ihren Einsatz, den Opfern von Hissène Habré Gerechtigkeit zu bringen, und für ihren Einsatz zum Schutz der Menschenrechte im Tschad.

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