Sexuelle Gewalt
auf Englisch
Eine Frau wird in einer Klinik in Freetown psychologisch und medizinisch behandelt. Sie wurde im Januar 1999 in ihrem Dorf im Norden Sierra Leones von sieben Rebellen vergewaltigt. Nachdem sie vergewaltigt wurde, legten ihr die Rebellen brennende Holzkohle auf ihren Körper. © 1999 Corinne Dufka/Human Rights Watch
|
Auf der ganzen Welt sind Frauen sexuellen Übergriffen ausgesetzt - die Täter kommen jedoch meist straffrei davon. Sexuelle Gewalt gegen Frauen kommt in bewaffneten Konflikten, wie in Zeiten des Friedens, mit alarmierender Häufigkeit vor. Oft werden Frauen durch das Stigma sexueller Gewalt zum Schweigen gebracht. Polizei und Strafvollstreckungsbehörden sind schnell, Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt als unbedeutende Taten abzutun - und behaupten häufig, dass die Opfer diese selbst provoziert hätten. Aber die Zeiten ändern sich: immer mehr Frauen fordern, dass die Täter dieser Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Unter bestehendem Völkerrecht sind alle Regierungen verpflichtet, effektiv auf Gewalt gegen Frauen, einschließlich Vergewaltigung, zu reagieren.
Human Rights Watch hat herausgefunden, dass russische
Regierungsvertreter Klagen von Frauen abweisen, sich weigern,
Vergewaltigungsfälle zu verfolgen, die Opfer nur selten zu
gerichtsmedizinischen Untersuchungen schicken, sowie Verfahren einstellen. Auf ähnliche Weise sehen sich Frauen in Pakistan
Schikanen durch die Polizei ausgesetzt und stoßen auf Unglauben, wenn
sie wegen Vergewaltigung Anzeige erstatten. Viele von ihnen müssen
wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs mit Haft und Verfolgung
rechnen. Auch Frauen in Indien stehen bei der Verfolgung von
Vergewaltigungsfällen entmutigenden Hindernissen gegenüber: vom Moment,
wenn sie bei der örtlichen Polizei Anzeige erstatten bis zur
Verständnislosigkeit der Richter, wenn sie ihre Fälle präsentieren werden sie ignoriert.
Wenn eine Inderin mittellos ist, zu einer niedrigen Kaste gehört oder in
einer ländlichen Gegend lebt, ist der Zugang zum Rechtssystem noch schwieriger.
|
|
|
|
|