| 
|
Wer wir sind, was wir tun
WER
Weltweit arbeiten mehr als 190 Anwälte, Journalisten, Akademiker und Länderexperten
für Human Rights Watch. Um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen, arbeiten
wir oft mit Menschenrechtsgruppen in anderen Ländern zusammen und werden
von einer wachsenden Zahl freiwilliger MitarbeiterInnen unterstützt.
WAS
Human Rights Watch ist die größte Menschenrechtsorganisation
in den USA. Wir untersuchen Menschen-rechtsverletzungen in allen Regionen
der Welt. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf Themen wie Hinrichtungen,
Verschleppungen,
Folter, politische Verhaftungen, Diskriminierung, ungerechte Gerichtsverfahren
und Verletzungen der Meinungs-, Versammlungs- und Religionsfreiheit. Außerdem
untersuchen wir Verletzungen der Rechte von Frauen und Kindern. Wir verfolgen
auch Rüstungslieferungen an Regierungen, die Menschenrechte missachten.
Weitere Projekte behandeln Themen des internationalen Rechts, die Menschenrechtsverantwortung
von Wirtschaftsunternehmen, akademische Freiheit, Rechtsverletzungen in Gefängnissen,
die Rechte von Schwulen und Lesben sowie Flüchtlingsprobleme. Unsere
Arbeit wird jährlich in einer Vielzahl von Berichten veröffentlicht
und regelmäßig
in lokalen und internationalen Medien thematisiert. Unsere Medienarbeit zielt
darauf ab, die verantwortlichen Regierungen vor den Augen ihrer Bürger
und der Weltöffentlichkeit anzuklagen und zum Einlenken zu bewegen.
Um eine Veränderung von Politik und Praxis zu bewirken, trifft sich Human
Rights Watch auf unterschiedlichen internationalen Ebenen (wie der UN und der
EU) mit Regierungsvertretern. In extremen Fällen befürworten wir
militärische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Staaten, die die Rechte
ihrer Bürger in krasser Weise missachten.
Aus Krisengebieten liefert Human Rights Watch aktuelle Informationen. So
sammeln wir anhand der Augenzeugenberichte von Flüchtlingen Beweismaterial über
gewaltsame Ausschreitungen gegen Zivilisten in Kriegszeiten.
WANN
Human Rights Watch wurde 1978 unter dem Namen Helsinki Watch gegründet,
um die Einhaltung der Menschenrechtsbestimmungen des historischen KSZE-Abkommens
von Helsinki in den Ostblock-Ländern zu überwachen. In den achtziger
Jahren wurde „Americas Watch“ ins Leben gerufen, um zu zeigen,
dass die Menschenrechtsverletzungen der Verbündeten der USA in Zentralamerika
genauso zu verachten waren, wie die Verbrechen in anderen Ländern. Nachdem
die Organisation ihre Tätigkeiten immer mehr ausweitete, schlossen sich
im Jahre 1988 sämtliche „Watch Komitees“ zu Human Rights Watch
zusammen.
WO
Human Rights Watch hat seinen Hauptsitz in New York, verfügt über
Büros
in Brüssel, Genf, London, Los Angeles, Moskau, San Francisco, Washington,
Toronto und jetzt auch in Berlin. Human Rights Watch verfolgt die Menschenrechtslage
in über 70 Ländern weltweit. In extremen Krisengebieten richten wir
gegebenenfalls Büros ein, und unsere Mitarbeiter besuchen regelmäßig
die Länder, über die sie recherchieren (die einzige Einschränkung
hierbei stellt die eigene Sicherheit unserer Mitarbeiter da). Im Internet ist
Human Rights Watch unter www.hrw.org zu finden.
Prinzipiell untersucht Human Rights Watch jede Konfliktpartei. Wir decken
sowohl Menschen-rechtsverletzungen von Regierungen als auch von Rebellenbewegungen
auf, von Hutus und Tutsis, von Serben, Kroaten, bosnischen Muslimen und Kosovo-Albanern,
von Israelis und Palästinensern, von Christen und Muslimen in Indonesien
und im Sudan. Wir fordern die Regierung der USA regelmäßig dazu
auf, die Achtung der Menschenrechte ins Zentrum ihrer Außenpolitik zu
rücken. Gleichzeitig berichten wir über Menschenrechtsverstöße
in den USA selbst, wie z.B. Haftbedingungen, Missbrauch von Polizeigewalt,
die Inhaftierung von Immigranten, die Todesstrafe und besonders die Hinrichtung
jugendlicher Straftäter und geistig Behinderter.
WARUM
Human Rights Watch ist der Auffassung, dass internationale Menschenrechtsstandards
für alle Menschen gleichermaßen gelten und dass sich eine Wiederholung
der Tragödien des 20. Jahrhunderts durch äußerste Wachsamkeit
und rechtzeitigen Protest verhindern lässt.
Als Mitarbeiter von Human Rights Watch sind wir fest davon überzeugt,
dass Fortschritte im Bereich der Menschenrechte erzielt werden können,
wenn sich Menschen aus Überzeugung zusammenschließen.
Dazu ein paar Beispiele:
- In einer internationalen Koalition mit vielen anderen Organisationen haben
wir erfolgreich darauf hingewirkt, dass der Einsatz von Kindern als Soldaten
vertraglich verboten wurde. Trotzdem dienen weltweit bis zu 300.000 Kinder
in Armeen und Rebellentruppen. Das Abkommen erhöht jedoch das Mindestalter
für die Beteiligung am bewaffneten Kampf auf 18 Jahre.
- 1997 wurde Human
Rights Watch zusammen mit unseren Partnerorganisationen in der
Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet. Der „Landminenverbotsvertrag“ wurde
schneller ratifiziert, als jedes andere große, multilaterale
Abkommen zuvor.
- Als
die ersten Rufe nach einem internationalen Kriegsverbrechertribunal
für
das ehemalige Jugoslawien laut wurden, war Human Rights Watch
dabei. Seitdem haben wir intensiv mit den Ermittlungs- und Anklagebehörden
des Gerichtshofs zusammengearbeitet. Sechs der sieben Anklagepunkte,
die 1999 gegen den
jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic erhoben
wurden, waren von Human Rights Watch im Kosovo dokumentiert
worden.
- 1994 fielen über
eine halbe Million Menschen dem Völkermord
in Ruanda zum Opfer. Wir lieferten dem Kriegsverbrechertribunal für
Ruanda ausführliche Beweise. Die Expertise von Human Rights Watch,
unser Beweismaterial sowie unsere Rechtsanalysen haben zur Verurteilung
mehrerer Täter beigetragen.
- In dem Gerichtsverfahren gegen den
ehemaligen chilenischen Diktator Augusto Pinochet in London hat
Human Rights Watch eine wichtige Rolle
gespielt
So haben wir zur Stärkung eines wesentlichen Rechtsprinzips
beigetragen - dass auch ehemalige Staatsoberhäupter für
die schlimmsten Menschenrechtsverbrechen zur Verantwortung gezogen
werden können.
Aufgrund des „Präzedenzfalls
Pinochet" können Diktatoren, die ihre strafrechtliche Verfolgung
im eigenen Land zu verhindern wissen, überall in der Welt vor
Gericht gestellt werden.
- Human Rights Watch hat außerdem eine
führende Rolle in
der weltweiten Kampagne zur Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs
in Den Haag gespielt.
Das Gericht verfolgt Personen strafrechtlich, denen Völkermord,
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen
werden.
- Als einzige internationale Menschenrechtsorganisation mit
ständigem
Sitz in Sierra Leone wurde Human Rights Watch zur
wichtigsten Informationsquelle über
die Gräueltaten der rebellischen Vereinigten
Revolutionären
Front (RUF) und der Regierungstruppen. Mit unseren
Berichten, Pressemitteilungen, Briefen und Fotos
schlugen
wir Alarm.
WIE
Das Markenzeichen von Human Rights Watch ist unsere Unparteilichkeit
und die Genauigkeit unserer Berichterstattung. Um unsere Unabhängigkeit zu bewahren,
lehnen wir jegliche finanzielle Förderung durch Regierungen oder staatlich
finanzierte Organisationen ab und sind auf Spenden privater Stiftungen und
einzelner Personen angewiesen.
Für das langjährige Engagement zur Einhaltung der Menschenrechte
wurde Human Rights Watch am 29. April 2005 in Stuttgart der Theodor-Heuss-Preis
verliehen. „Die Berichte von Human Rights Watch“, so heißt
es in der Begründung der Auszeichnung, „sind wegen ihrer Genauigkeit,
Unparteilichkeit und Vollständigkeit bei Regierungen und internationalen
Organisationen anerkannt, aber auch gefürchtet.“
Zurück zu Wir Über Uns
| 
|