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Uganda: Idi Amin stirbt ohne sich der Justiz zu stellen
(New York, 18. August 2003) – Der am Sonntag verstorbene Idi Amin hätte sich für seine Verbrechen vor Gericht verantworten müssen, sagte Human Rights Watch heute.


Zu diesem Thema

Some Alleged Torturers Living in Exile
HRW Hintergrundpapier, Juli 2003



„Es ist bedauerlich, dass der Tod Idi Amins der Justiz zuvorkam. Amin war für unzählige Morde an der asiatischen Bevölkerung seines Landes verantwortlich. Und dennoch musste er sich nicht für seine Taten verantworten.“

Reed Brody
Direktor des Programms für spezielle Strafverfahren von Human Rights Watch


 
„Es ist bedauerlich, dass der Tod Idi Amins der Justiz zuvorkam,“ sagte Reed Brody, Direktor des Programms für spezielle Strafverfahren von Human Rights Watch. „Amin war für unzählige Morde an der asiatischen Bevölkerung seines Landes verantwortlich. Und dennoch musste er sich nicht für seine Taten verantworten.“

Der Hintergrund:

Nachdem Idi Amin im Jahre 1971 die Macht in Uganda übernahm, schaffte er neue Sicherheitsorgane, wie die Public Safety Unit und das State Research Bureau, die ihm direkt unterstellt waren. Allein während des ersten Jahres brachten die Sicherheitseinheiten zirka 10.000 Menschen um. In den folgenden Jahren fielen Tausende Menschen Amins Herrschaft zum Opfer, flohen in Nachbarländer und suchten innerhalb Ugandas Zuflucht. Ein Bericht der New York City Bar Association’s Committee on International Human Rights schätzte die Zahl der Opfer der Terrorherrschaft Amins auf 100.000 bis 500.000. Zu den Opfern zählen der Präsident des obersten Gerichtshofs Benedicto Kiwanuka und der anglikanische Erzbischof Janani Luwuum.

Im Jahre 1972 ordnete Amin die Vertreibung von 70.000 Bürgern asiatischer Abstammung und die Enteignung ihrer umfassenden Eigentümer, darunter 5.655 Firmen, Fabriken und Höfe, sowie 400 Millionen US-Dollar an persönlichen Gütern an.